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Donnerstag, 1. März 2018

Kugelschreiber vs. Füller

Hey,

da ich total der Füller-Fan bin - ich liebe es, wenn ich mit Tinte über ein Papier laufen kann - kam bei mir letztens die Frage auf, woher das Teil eigentlich kommt.
Und um das mal genauer zu beleuchten, habe ich mir seinen größten Erzfeind den Kugelschreiber ebenfalls angesehen.


Vielleicht kennst auch du das Phänomen aus der Schule: Man wird dazu genötigt mit dem Füller Schreiben zu lernen. Irgendwann kommt der Moment, wo man als Schüler schon ständig den Lehrer fragt, ob man auch mit einem blauen Kugelschreiber schreiben darf und der noch immer nicht nachgibt. Dann endlich kommt der Tag, wo er die Erlaubnis dafür gibt und man plötzlich zum coolen Kugelschreiber-Kind wird, weil das ja soooo erwachsen ist. Blöd ist nur, wenn man seine Fehler nicht mehr wegkillern kann, sondern ständig alles durchstreichen muss.
Ja, auch ich war so ein Kind und muss gestehen, dass ich ziemlich schnell wieder zum Füller zurück bin, denn es war einfach viel besser und schöner. Man konnte feiner schreiben und es schmierte nicht so. Zudem hatte man immer Tinte zum Nachfüllen da, was bei Kugelschreibern meistens nicht der Fall war. War die Mine leer, war man aufgeschmissen ... zumal man bei vielen nicht mal sehen konnte wie viel Flüssigkeit noch drin war, was es besonders vor Tests zu einem Stress-Krieg geführt hat, den man absolut nicht gebrauchen konnte.


Doch kommen wir nun zu den Fakten, mit denen man zukünftig wieder klugscheißen kann, wenn mal der Gesprächsstoff fehlt:

Wer ist älter?

Wer hätte es gedacht ... es ist der Füller. Während der erste Vorläufer des Kugelschreibers 1888 ein Patent erhielt, gab es bereits im Jahre 1849 ein Patent für einen Vorläufer des Füllers, welcher auch auf der Weltausstellung 1851 in London vorgestellt wurde.
Doch das Stück von 1849 war nicht der erste Vorgänger. Bereits 1636 erstellte Daniel Schwenter aus Altdorf eine Feder, die man selbst heute in der Kalligraphie noch benutzt.


Wer hat die größten Nachteile?

Darüber lässt sich womöglich streiten, denn was einem bei dem Füller sofort einfällt ist das Klecksen, was sie trotz Loch mit Kapillarprinzip manchmal nicht vermeiden lässt. Und auch die blauen Finger sind nicht zu veraschten, wenn man mit einem Füller nicht gut um kann oder die Fingernägel über die Halterung hinauswachsen und ständig an die Feder kommen.
Doch auch der Kugelschreiber ist nicht ganz ohne, denn oft kosten die Minen mehr als ein neues Schreibgerät und bei vielen Minen kann man nicht sehen wie viel Tintenpaste noch drin ist, so das der Kugelschreiber schnell ein unzuverlässiger Wegbegleiter wird.
Für manche kommt hier sicher auch noch ein anderer Aspekt in den Sinn - Linkshänder. Als Linkshänder hat man oft das Problem durch die Links-nach-rechts-Schreibweise die Tinte eines Füllers zu verwischen, was mit der Tintenpaste eines Kugelschreibers nicht so dringlich passiert.
Man kann sich also streiten, auch wenn es um die Schrift geht, denn meist kliert man mit dem Kugelschreiber mehr als mit dem Füller.


Der Preis?

Es gibt wohl auch Einwegfüller, doch auch diese kommen preislich nicht an die super günstigen Einwegkugelschreiber heran. Diese bekommt man nämlich schon für wenige Cents, so dass man selbst mit einem fast leeren Geldbeutel noch einen neuen Stift kaufen könnte.
Wer sich ein wenig mit Füller auseinander setzt, der weiß auch genau, dass es nach oben hin kein Preislimit gibt, denn der Füller hat oft auch einen Sammlerwert - besonders wenn eine hochwertige Marke wieder eine Limited Edition auf den Markt bringt, die auch noch aus teuren Materialien, wie Gold oder Diamanten, herstellt werden.
Wer also auf einen hochwertigen Auftritt steht, greift wohl auch bei Vertragsunterschriften eher auf den Füller zurück, als auf den Kugelschreiber, die einem bei Werbebriefen oft freiwillig mit dazu gelegt wird.


Welche Vorteile haben sie aufzuweisen?

Ganz klar ist beim Füller sofort der beste Freund zu nennen - Tintenkiller. Die beiden in Kombi sind das geborene Team für schnelle Korrekturen bei unglücklichen Missgeschicken.
Der Kuli muss sich dagegen mit einer Korrekturmaus oder TippEx zufrieden geben, welche aber oft nervige Folgen haben. Während der TippEx erstmal trocknen muss, bevor man ihn wieder beschreiben kann, muss man bei der Korrekturmaus vorsichtig auf dem weißen Klebeband schreiben, damit es nicht einreißt. Zumal man ihn auch ständig wieder abkratzen kann mit dem Fingernagel oder das Band bereits beim Auftragen nicht dort endet, wo man es haben möchte.
Demnach ist der Füller der klare Sieger, was die Korrektur angeht und das auch noch Platz sparend in der Federtasche.
Was das Austauschen von Farben anbelangt, geht der Kugelschreiber dafür in Führung, denn sobald man die Mine gewechselt hat, schreibt man auch genau mit der neuen Farbe. Ein Wechsel von Blau auf Grün und dann zu Rot ist kein Problem. Beim Füller kann man auch die Tintenpatronen farblich wechseln, bekommt aber nicht direkt nach dem Wechsel den geänderten Farbton raus, sondern noch einen Rest der letzten Farbe, die sich beim Übergang dann vorerst mit der neuen Farbe mischt bis der richtige Ton aus der Patrone auf dem Papier landet.
Der Füller hat noch ein zusätzliches Feature - der Wechsel der Feder. Man braucht nur einen Füller der gut in der Hand liegt, stimmt sich auf diesen ein und kann dann viele neue Welten selber gestalten in dem man sich unterschiedliche Federn anlegt und nach belieben ausgewechselt. So verleiht man der eigenen Schrift schnell eine besondere Note ohne vorher eine neue Schriftart gelernt zu haben. Je nachdem ob man gerne breitere oder feinere Striche hat, gibt man damit eine besondere Art, die durch einen Kugelschreiber ausbleibt.


Wie funktionieren sie?

Beim Füller fließt die Tinte über einen Tintenleiter von einem Speicher in die Feder. Im Tintenleiter befindet sich ein Loch, welches den Kapillareffekt erzeugt, wodurch die Tinte gleichmäßig über die Feder auflaufen kann. Erst bei der Berührung mit einer beschreibbaren Unterlage, wird die Tinte aufgesaugt und weiter zum fließen gebracht.
Der Kugelschreiber besteht aus zwei Teilen - der Mine und dem Gehäuse. Die Mine ist auch gleichzeitig das Schreibgerät und wäre auch ohne das Gehäuse einsatzbereit. Die Mine besteht aus drei Teilen - einem Tintenröhrchen, eine Schreibspitze und die Schreibkugel. Durch die Führung des Kugelschreibers über eine beschreibbare Unterlage, gerät die Schreibkugel ins Rollen und verteilt dadurch die zähflüssige Tinte, welche vom Tintenröhrchen in die Spitze drückt. Da hier die Kapillarkraft nicht wirkt, muss der Kugelschreiber oft nach unten gehalten werden, damit die Tinte von der Schwerkraft befördert wird.



So ... ich hoffe, du konntest auch einiges mitnehmen. Für mich ist besonders nun die Frage beantwortet, wieso die blöden Kugelschreiber immer nicht dann schreiben wollen, wenn ich mein Zettel kurz an die Wand halte, um mir etwas zu notieren.

Mit was schreibst du lieber? Kugelschreiber oder Füller? Hinterlass mir doch gerne eine Nachricht im Kommentarfeld oder per Mail über das Kontaktfeld links.

Ich wünsche dir einen schönen Restdonnerstag.
Bis zum nächsten Mal,

Deine Sassy

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